Ich möchte euch hier gern einmal meine Erfahrungen zu wässrigem Kot mitteilen. Ich hatte versucht mich zu dem Thema zu informieren.
Aber nichts davon entsprach meinem Bild hier vor Ort: Mein Vogel ist munter, er zeigt keine Anzeichen von Krankheit.
Ansonsten fand ich nur Themen über weißliche Flecken und deren Beseitigung.
In der letzten Woche habe ich mir erneut Gedanken um Pauli gemacht. Pauli mein Clown in der Truppe, der „Puschler“, der Casanova schlechthin
(alle werden angebaggert, selbst die Hähne). Auch ist er der neugierigste und mutigste meiner Bande. Der unermüdliche Balzer und ebensolcher Fütterer von Yumi,
seiner Angebeteten, die er verteidigt, krault, beschmust und von der er sich auch scheuchen lässt.
Ich war ja bereits im Juli 2012 schon einmal zur Untersuchung beim vkTA, weil Pauli wässrigen Durchfall hatte. Alle
Untersuchungen wurden gemacht, alles ohne wirklichen Befund. Er ist halt ein agiler kleiner Hahn, bei dem man auf das Gewicht
achten muss damit er nicht abnimmt.
Mir sind immer weiße Flecken auf der Bodenunterlage und an den Käfigstangen aufgefallen, aber auch kleine Flecken im Teppich (Bereich Flugbahn).
In der Gruppe sind immer folgende Verdauungsgeräusche zu hören: fünf eindeutige „Plopps“ und oft ein Geräusch, das sich wie ein „Wassertropfenplatschen“
anhörte.
Allerdings konnte ich bis vor einigen Tagen leider nicht genau sagen, von wem diese Flecken und das Platschen nun definitiv stammten.
EinenVerdacht hatte ich schon. Naja, bis mir dann Pauli beim Leckerli futtern gegen die Hand *gepiescht* hat…..
alles NUR Wasser, leicht weißlich gefärbt.
Gut, der Alarmpanikknopf war in meinem Kopf gedrückt. Pauli wurde beobachtet.
Nun muss man dazu sagen, dass Pauli immer aktiv ist, kein übermäßiges schlafen, kein auffälliges Plustern also keine Anzeichen von Unwohlfühlen zeigte.
Ein ganz normaler Welli halt. Auffallend war manchmal abends, wenn alle im Käfig zur Ruhe kamen, dass er dann - wie im Juli auch - auf der Stange saß,
Federn eng am Körper, die Flügel leicht abgespreizt und zitterte. So ähnlich wie jemand, der immer in Aktion ist und dann zur Ruhe kommt plötzlich
Schüttelfrost bekommt… so würde ich das beschreiben. Er ist schon der Kleinste hier in der Gruppe, aber so sieht er dann noch zarter und kleiner aus,
fast als ob er gleich kraftlos von der Stange fällt
Der morgendliche Kot an der Schlafstelle von Pauli war im Gegensatz zu den anderen weich und breiig. Da ich für die Kotkontrolle Papier
am Boden verteilt hatte, konnte ich eine Probe nehmen und sie vom vkTA untersuchen lassen.
Die Beobachtungsliste von Pauli:
- Immer aktiv
- frisst viel,
- füttert Yumi viel,
- trinkt mehr als die anderen,
- fliegt als einziger auf den Fußboden und pickt dort herum,
- lässt sich mit Golliwoog Stängeln (wasserhaltige Pflanze) überallhin locken,
- ist sehr auffallend triebgesteuert,
- pickt im Vogelsand wie ein Huhn,
- nimmt Grit,
- mausert wie die anderen,
- lässt sich mit halbreifer Hirse gern zu füttern…
- zittert mit gespreizten Flügeln manchmal wie Espenlaub
- *pischt* oft, setzt weichen Kot ab
Die Kot Probe war negativ, also ohne Befund und der Arzt wollte sich den Vogel lieber anschauen.
Der Tierarztbesuch
Für den TA Besuch wollte ich dann für Pauli zur Beruhigung auch Yumi mitnehmen. Sollte was sein, dann wäre der Partnervogel auch gleich
zur Behandlung da.
Die Einfangaktion gestaltete sich etwas schwierig, da ich ungeübt darin bin und mir dann leider Pauli aus der Voliere entwischte und ich
ihn im Raum einfangen musste.
Erstaunlich hierbei war zu beobachten, dass die anderen recht schnell gemerkten, dass ich nur Pauli wollte. Sie haben sich teilweise außer
Reichweite gebracht und ruhig zugesehen. Pauli wiederum hat gemerkt, dass es ihm an den Kragen gehen sollte und hat sich hinter oder
neben Chico (ebenfalls grün) zur Tarnung versteckt.
Eines weiß ich, so nicht noch mal… hab gedacht der stirbt mir vor Erschöpfung und ich gleich mit!
Jedenfalls war er kaum im Transportkäfig, hat er Yumi angebaggert und versucht sie zu besteigen.. tztztz.
Gewogen habe ich beide bei der Gelegenheit auch gleich, allein schon um Vergleichswerte mit dem TA zu haben.
Pauli 36g, Yumi 42g.
Einen Korb hatte ich mit einigen Zeitungen ausgelegt, Handtücher drauf und wie ein Nest drum herum, dann ein Körnerkissen erwärmt und
mit an den Rand gelegt. Dorthinein der Transportkäfig, es war ja zu der Zeit sehr kalt draußen und das Auto nicht gewärmt.
Auf der Fahrt hab ich gedacht mein Pauli stirbt mir. Er lag plattgedrückt in einer Ecke auf dem Boden, Yumi halb über ihm und rührte sich nicht.
Erschöpfung nach der Aufregung.
Eine Weile musste ich warten, die Beiden haben sich zwischenzeitlich ein wenig erholt, gurrten, kraulten und schnäbelten schon wieder.
Drinnen beim TA wurde noch mal alles besprochen, die Auffälligkeiten, die Angewohnheiten und die Besonderheiten. Vom Prinzip her alles wie bereits im Juli.
Dann wurde gewogen: Pauli brachte hier 35g auf die Waage. Also keine Veränderung zum Juli; noch das gleiche Gewicht… schon mal positiv.
Dann Tast- und Sichtprüfung. Gute Muskulatur, ein wenig Brustbein zu spüren….ich durfte auch mal fühlen.
Ansonsten nur beide vorderen Krallen ein klein wenig zu lang ->wurden gleich gekürzt. Dann durfte Pauli wieder in den Käfig.
Die Diagnose:
Ein putzmunterer Welli, der seine Angebetete sehr viel füttert. Dadurch bleibt bei ihm nicht so viel Futter hängen und es wandert weniger durch
seinen Körper was er ausscheiden kann. Somit ist mitunter der Flüssigkeitsanteil höher als der feste Bestandteil.
Aufschluss für eine „eigentlich“ normale Verdauung gab auch das Kotbild. In diesem Fall das Papiertuch im Transportkäfig. >>
Während Yumi nur mal einen festen Haufen gemacht hat, hat Pauli viele kleine Häufchen hinterlassen. Vom einem normalen Haufen ist eigentlich
alles da: Feuchtigkeit und Festigkeit, nur alles kleiner und häufiger.
Das Zittern abends könnte ein Überschuss an Adrenalin sein, den er durch seine Agilität tagsüber aufgebaut hat und die sich nun so lösen will.
Keine weiteren Tests, da hier die gleiche Lage wie im Juli ist, das Gewicht unverändert, der Vogel munter ist und keine weiteren Anzeichen von Krankheit zeigt.
Die Behandlung:
Das Gewicht regelmäßig 1x wchtl. kontrollieren.
Keine Diät, er darf gern ein wenig mehr haben.
Korvimin fürs Futter (hab ich ja sowieso jetzt in der Mauser)
Und Yumi als Partnervogel ebenfalls beobachten, auch sie kann manchmal Ursache/Auslöser für eine Krankheit sein.
Fazit: also werde ich mit einem kleinen „Pischmatz“ leben müssen.
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P.S.
Frage an den TA :Was man tun kann um die Treibhaftigkeit ein wenig zu reduzieren?
A TA: Die Lichtzufuhr eindeutig reduzieren, max 8 Std. oder weniger bei dieser Jahreszeit.
Und ich hatte gedacht was Gutes in Sachen Knochenbau, Stoffwechsel für die Vögel zu tun.
A AT: Rachitis (Vitamin D mangel) kommt bei Artgerecht gehaltenen Vögeln eher so gut wie kaum vor
Aber:Die Birdlamp zusätzlich regt die Tiere eindeutig an, so in der Art
„ahhh …..Sonne/Licht = bald Frühling= Futter= gut für Nachwuchs = schon mal loslegen".
Sorry, nun ist das Ganzue doch ein wenig länger geworden als gedacht.