TEIL 1
Einleitung
Hallo ihr Lieben
Anlässlich der Diskussionen in der letzten Zeit, in der es u. a. um falsche Ernährung, kein Grünfutter oder frühes Sterben der Wellis geht und auch oft auf „alte Bücher“ hingewiesen wurde, habe ich in den letzten zwei Wochen eine kleine Literaturstudie durchgeführt. Ich hatte das Glück, einige ältere Bücher von 1937 bis 1993 gebraucht zu einem guten Preis zu erwerben. Ein noch älteres, von 1905, war mir bei Antiquitätskosten von knapp 80 Euro zu teuer. Ein neueres Buch von Birmelin aus dem Jahre 2008 kam leider nicht an und musste storniert werden. Ich denke aber, dass ist nicht weiter schlimm. Die aktuelle Ernährung ist den meisten bekannt und steht auch auf vielen Webseiten, die an dieser Stelle aber nicht genannt werden.
Viele von euch kennen das eine oder andere Buch vielleicht oder haben noch weitere Literatur gelesen. Zugegeben, für mich ist es das erste Mal, dass ich Bücher zum Thema Wellensittich lese. Für diese kleine Studie habe ich mich zunächst auch nur auf die Kapitel „Ernährung“ konzentriert und nur beiläufig schon das eine oder andere Kapitel überflogen. Mir bleibt also noch viel Lesestoff, auf den ich mich freue. Abgesehen von den Einzel-Wellis, die meine Eltern in meiner Kindheit hielten, bin ich mit mittlerweile 3 Jahren Wellihaltung auch noch nicht ganz so erfahren wie manch anderer hier. Allerdings habe ich Dank der vielen Tipps hier im Forum schon einiges gelernt und bin offen für mehr, was es noch zu lernen gibt.
!!! Wichtiger Hinweis !!!
Die im Folgenden zusammengefassten Informationen sind Fakten und Erkenntnisse, die ich aus den jeweiligen Büchern entnommen habe. Es handelt sich also nicht um meine eigene Meinung! Der Einfachheit halber nenne ich an entsprechenden Stellen nur den Autor und das Jahr des Buches. Wenn notwendig, werden einzelne Stellen aus den Büchern zitiert – was jedoch entsprechend kenntlich gemacht wird. Die vollständigen Literaturquellen sind am Ende des Beitrags zu finden.
Dieser Beitrag gilt in erster Linie der Information und soll im Anschluss zu einer sachlichen und vor allem freundlichen Diskussion anregen. Bitte bleibt dabei fair und mit gutem Umgang, auch wenn die Meinungen vielleicht auseinander gehen. Es wäre schade, wenn meine Mühen umsonst waren und das Thema geschlossen werden müsste...
Über die Bücher
Das älteste Buch von Weege/Ragotzi (1937) mag für die jüngere Generation etwas schwer zu lesen sein, da es noch in der typischen, deutschen Schriftform von damals gedruckt wurde (z. B. das „S“ was eher wie ein „F“ aussieht). Dennoch ist es recht freundlich geschrieben und man liest die Begeisterung für das Tier daraus – auch wenn hier für die damalige Zeit üblig der Wellensittich in Einzelhaltung beschrieben wird. Es werden auch einige Charaktere vorgestellt und u. a. über das Naschen am Esstisch des Menschen berichtet. Insgesamt aber interessant und informativ – auch wenn man heute nicht mehr ganz der Meinung der Autorinnen ist. Bei Baars (1953) handelt es sich um ein nachkriegszeitbedingtes kleines, dünnes Heft mit relativ wenig aber dennoch kompakten Informationen. Das Heft von Michaelis (1962) ist dafür schon etwas größer und mit ca. 104 Seiten auch umfangreicher. Neben vielen, schönen handgemalten Wellensittich-Zeichnungen und einigen schwarz-weiß Fotos gibt es kompakte, allgemeine Informationen sind jedoch die Themen Zucht und Farbspielarten Hauptbestandteiles dieses Werkes.
Mit Rutgers (1979) haben wir ein Buch, bei dem mir ganz besonders die gemalten Zeichnungen der verschiedenen Farbschläge der Wellensittiche gefallen – habe aber schon gesagt bekommen, dass es da noch bessere Bücher gibt (z. B. von Radtke). Auch hier ist der größte Teil der Thematik die Zucht, insbesondere wie die jeweiligen Farbschläge entstehen wird sehr ausführlich beschrieben. Ich persönlich mag den Schreibstil des Autors nicht wirklich – es handelt sich jedoch um eine Übersetzung vom Englischen ins Deutsche, weshalb manches vielleicht nur negativ erscheinen mag. Insgesamt liest es sich m. M. n. sehr „fordernd“ und streng. Dennoch ist es recht informativ und berichtet auch über Wellensittiche in Australien sowie die Geschichte/Entwicklung der domestizierten Wellensittiche. Auch wenn das Buch von 1979 stammt, es basiert auf den Wissensstand der 20er, 30er, 50er und 60er Jahre. Thiebes (1980) ist ebenfalls nur ein kleines Heft wie das von Baars und daher eher kompakt.
Sehr empfehlenswert ist das Buch von Radtke (1982). Es ist m. M. n. nicht nur toll geschrieben, sondern behandelt die einzelnen Themen auch sehr ausführlich und hintergrund-vertieft. Birmelin/Wolter ist laut Recherche von 1993 und im freundlichen und informativen Stil verfasst, aber es könnte m. M. n. etwas ausführlicher sein.
Teil 2 folgt im nächsten Beitrag (der gesamte Text ist zu lang)