Die Geschichte eines alten Welli-Mannes

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  • Hallo liebe Forenmitglieder :)
    Bin ganz neu hier, und dachte ich erzähle einfach mal die komplette Geschichte (..musste sie dann doch kürzen, weil nur maximale Zeichenanzahl)
    Wer nur die Fragen lesen will, überspringt einfach die nächsten Absätze :D


    Als ich klein war, hab ich meine Eltern nach langem hin und her überredet bekommen, dass wir uns Wellensittiche als Haustiere besorgen.
    Aus dem örtlichen Futterhaus kamen dann "Pflippi" und "Fiona" zu uns. :love:
    Die beiden liebten sich heiß und innig, auch wenn Fiona sehr bestimmerisch war und seinen Mann immer erst alles erlauben musste, bevor er überhaupt irgendwas tun durfte.
    Eines Tages brachte meine Schwester eine Katze mit nach Haus. Und natürlich flüchtete diese Katze dann auch mal in Wohnzimmer, obwohl mir alle Familienmitglieder versprochen hatten, die Katze von den Vögeln fern zu halten.
    Die Katze erwischte Fiona am Flügel.. und lief danach weg. Keine Katze mehr, dafür ein Wellensittichweibchen, das nur noch sehr kurze Strecken flattern konnte. Kurze Zeit später lag Fiona vom einen auf den nächsten Tag, ohne vorherige Anzeichen, tot im Käfig.. ;(


    Seit dem haben mir meine Eltern verboten, dem Herrn eine neue Dame dazu zu setzen. Sie wollten keinen unendlichen Kreis von neuen Wellensittichen aufbauen, und ihn also lieber seinem Schicksal überlassen..
    Doch Pflippi hielt deutlich länger aus als gedacht, mittlerweile ist er 10-11 Jahre alt, müssten eher 11 sein.


    Nun ist die Zeit gekommen, dass ich von Zuhause ausgezogen bin und mit meinem Freund zusammen lebe. Und es war klar, dass Pflippi mit musste. Erst hatte ich Angst davor, nicht dass er vor Aufregung die Fahrt und die neue Umgebung gar nicht verkraftet.. aber er hat die Fahrt sogar super überstanden, kein bisschen rumgeflattert, geschrien oder sonstiges :)


    Das Leben mit ihm fühlt sich nun auch deutlich anders an, immerhin ist er nun immer in demselben Raum wie ich. Bei meinen Eltern war es das Wohnzimmer, und ich war nunmal eher in meinem eigenen Zimmer als dort..
    Er ist auch deutlich anhänglicher geworden, aber auch aktiver. Er erkundet seine neue Umgebung, fliegt sogar nach 2 Monaten noch zu neuen Orten. Früher hatte er immer nur seine 1-2 Lieblingsorte und alles andere war ihm nicht geheuer..
    Er fliegt nun auch sehr gerne auf die Schultern, Rücken, Kopf, auf den Rand der Stühle, Tische, auf seinen neuen Spielplatz, knabbert an Kabeln, Papieren ..eigentlich alles, was er so findet.


    Da mein Wunsch aber schon immer war, ihm wieder ein Weibchen dazuzusetzen, machten mein Freund und ich uns auf die Suche.
    Tja.. Züchter bieten nur junge Wellensittiche an, und selbst wenn sie sagen "gebe auch die älteren Zuchttiere weg", sind diese meistens maximal 4 Jahre alt.
    Da das Alter ja auch etwas über das Temperament aussagt, wollten wir Pflippi nicht unbedingt so ein junges Küken dazusetzen..
    Beim ersten Besuch im Tierheim wurden wir auch nicht wirklich fündig..


    Da wir nicht aufgeben wollten, schauten wir zwei Wochen später nochmal beim Tierheim vorbei. Alle Wellensittiche dort waren plötzlich weg.. dabei waren es beim letzten Besuch gut 20 Stück.
    Nachgefragt; "ja, alle vermittelt. Aber zwei haben wir noch." - hinter einer Tür "nur für Personal" befanden sich noch zwei Wellensittiche, die gerade erst dazugekommen sind und sich daher noch in der "Quarantäne" befanden.
    Leider beide wieder zu jung.


    Doch dann kam endlich der heilige Moment :thumbsup:
    Als wir schon wieder im Ausgangsbereich saßen, gab eine Person ihr Wellensittichpärchen ab. In ihrer Transportbox neben anderen frisch abgegebenen Tieren.
    Wir schauten sie an und waren gleich verliebt - goldig süße Vögel waren das.
    Als uns die Tierpflegerin dann erzählte, dass dies ein 9-Jahre altes Pärchen sei, schien es als wäre es Schicksal.. genau darauf hatten wir doch gewartet. :love:
    Da wir leider keine Fotos von unserer Wohnung und dem Käfig/den Käfigen dabei hatten, mussten wir noch zwei weitere Tage auf die beiden warten - gestern war es dann soweit. Punkt 10 Uhr, zur Öffnung des Tierheims, standen wir dort und holten die beiden ab. :love: das Männchen rief während der 1-Stündigen Fahrt die ganze Zeit aufgeregt, das Weibchen totenstill.


    Vom Vorbesitzer hatte das Männchen (weiß-hellblau) den Namen "Junior" bekommen, das Weibchen (grün-gelb) wurde "Bonschi" genannt.
    Wir setzen die beiden in ihrer Transportbox in ihren neuen Käfig und öffneten diese. Wenige Sekunden später flogen sie auch schon hinaus und setzten sich auf die Buchenholz-Äste.


    Pflippi war von seinem (kleineren) Käfig aus am beobachten und sehr, sehr deutlich aufgeregt :D er sprang an die Gitterstäbe, rief und zwitscherte so laut er kann, setze sich auf die Stangen und flatterte wie verrückt - er versuchte uns einfach mit allen Mitteln zu zeigen, dass er unbedingt raus wollte, um seine neuen Freunde kennenzulernen. Leider muss das noch warten.. wir haben der Tierärztin versprochen, die Vögel 14 Tage lang getrennt zu halten, falls die Neuen irgendwelche Erkrankungen in sich tragen, die erst etwas später ausbrechen. Damit sich Pflippi nicht ansteckt.


    Heute, einen Tag später, scheint sich Pflippi schon ganz gut damit abgefunden zu haben, ist aber ziemlich still. Naja, Flugverbot, nachdem er vorher quasi 24/7 einen geöffneten Käfig hatte.. armer Pflippi :S


    Fettsack (Junior, wir mochten den Namen nicht so gern.. außerdem hat er anscheinend ein Lipom und ist darum einfach deutlich fetter :D ..allgemein sind die beiden viel viel dicker als Pflippi, dabei hat Pflippi dauerhaft Zugang zu Futter und frisst auch nicht zu wenig, wie kriegt man einen Vogel denn so dick? Ist das gesund?) ist im Käfig hingegen recht aktiv... aber gefressen und getrunken haben beide bis jetzt rein gar nichts. Ich habe mittlerweile mehrere Futterstellen im Käfig eröffnet, für den Fall dass sie das Futter einfach nicht gefunden haben.. nun steht es SO eindeutig, dass sie es gar nicht übersehen können.


    Bonschi liegt die gesamte Zeit über auf einer Schaukel. Ich weiß gar nicht ob sie stehen kann, oder einfach nur vom Umziehen (immerhin war das nun von altem Zuhause -> zum Tierheim -> zu uns innerhalb von 3 Tagen.. also etwas viel) so sehr angestrengt ist, dass sie es lieber etwas bequemer hat.


    Fettsack ruft sehr oft, ich glaube es könnte der Kontaktruf sein, aber er klingt schon noch etwas anders als das, was ich von Pflippi kenne. Aber die beiden haben so oder so einen komplett anderen Gesang als er, darum fällt es mir im Moment noch schwer, sie zu deuten.. ich weiß nicht so recht, was er mir damit sagen möchte.


    Pflippi ruft nur so laut, wenn er etwas braucht - meistens ist es entweder Futter, Freiflug oder einfach Aufmerksamkeit. Fettsack läuft aber sofort panisch weg, wenn man sich ihm nähert. Bonschi auch. Beide ziemlich scheue Tiere.. aber das kriegen wir mit viel Geduld sicherlich hin.


    Was mich noch verwundert ist, dass keiner der beiden neuen auf Hirse anspringt ?( die Tierpflegerin meinte zwar, ich solle die 14 Tage über nichts anderes füttern als normale Körner (damit man im Ernstfall z.B. Durchfall aufgrund von Ernährung ausschließen kann), aber zumindest einen Happs wollte ich geben, da sie ja sonst das Futter noch nicht angerührt haben..


    Meint ihr, ich soll ihnen einfach noch Zeit geben, bis sie von alleine etwas Fressen/Trinken?
    Ich habe hier gelesen, dass Wellis in den ersten Tagen ungerne essen, wenn Menschen dabei sind - aber ich kann auch ausschließen, dass sie in unserer Abwesenheit gegessen haben.. (wir haben Kameras am Käfig angebracht :D )


    Bisher habe ich das "Pärchen" auch noch kein einziges Mal Schnäbeln oder Kuscheln sehen, und sie sitzen oft weit voneinander entfernt.. manchmal sind sie zusammen auf der Schaukel, aber das wars auch schon. Vielleicht sind sie gar kein Liebespärchen, oder kann das auch eine Nebenwirkung vom Stress sein? Bei Pflippi und Fiona kannte ich das ganz anders, die haben quasi jede freie Minute zusammen verbracht :love:


    Ich hab auch ein bisschen Bammel, weil wir nun ja eine ungerade Anzahl an Wellensittichen haben.."das Internet" sagt, dass das früher oder später immer zu Komplikationen führen wird.. aber in "Internetforen" berichten Wellensittichhalter, dass ihre 3er-Konstellation sehr wohl gut klappt..daher hoffe ich, dass das bei uns auch der Fall ist. Und sie sich nicht um das Weibchen streiten o.ä.. aber wenn Fettsack eh kein Interesse an Bonschi hat, hat Pflippi ja vielleicht sogar eine Chance? ;):D




    Sorry für den mega langen Text, ich wollte einfach mal meine Gedanken loswerden ^__^
    Ich hab außerdem mal ein paar Fotos angehängt, damit ihr wisst, von wem ich rede :)
    Nochmal, damit ihr nicht hochscrollen müsst:


    Die Neuzugänge, 9 Jahre alt:
    - hellbau-weiß = Junior (fieser Fettsack)
    - grün-gelb = Bonschi


    Der alte Mann, 11 Jahre alt:
    - dunkelblau = Pflippi


    Besonders das Bild auf dem Bonschi alleine auf der Schaukel hängt, finde ich etwas gruselig.. muss ich mir Sorgen machen? sie ist halt auch viel viel ruhiger und tut kaum etwas, zittert die meiste Zeit..


    Danke an alle Antworten egal welcher Art, freue mich über jeden Kommentar!


    Larry

  • Hi Larry, schön dass Du zu uns gefunden hast.
    Na, das ist ja eine Geschichte...


    Hat die Tierärztin eigentlich nicht gesagt, dass die Vögel bei Quarantäne nicht im selben Raum stehen dürfen?
    Denn wenn sie das tun, ist es keine Quarantäne.
    Ich würde den Pflippi direkt raus lassen...alles andere ist nur Quälerei. Er will ja raus...und hat die anderen schon gesehen.
    Und abgesehen von der Tierärztin im Tierheim würde ich mit allen dreien zu einem vogelkundigen Tierarzt gehen. Also keinem normalen Klaintierarzt. Dem fehlt nämlich die Zusatzausbildung. Der kann zwar mit Säugetieren umgehen und sie auch gut behandeln, aber eben keine Vögel. Da bleibts dann nur beim rum probieren.
    Vögel haben ganz andere Erkrankungen und brauchen auch spezielle Medikamente und Untersuchungsgeräte.
    Wenn Du hier Deine Postleitzahl postest, kann Dir bestimmt jemand einen vogelkundigen Tierarzt in erreichbarer Nähe nennen.


    Ach ja, süße Bande hast Du da. :)

  • Danke für die Willkommensgrüße :)


    @Cockatoo : nein, sie meinte solange die Käfige weit genug voneinander entfernt sind, sei das okay - ginge wohl um Tröpfcheninfektionen, die den anderen Käfig aber nur erreichen wenn er nahe dran ist. Klang für mich soweit sinnvoll, aber fachkundig bin ich da ja nicht - sie aber schon, darum hab ich ihr das so geglaubt.


    Sie stehen beide quasi in verschiedenen Ecken des Raumes..sie können sich sehen, aber sind weit voneinander entfernt.
    Oder meinst du, ich sollte die neuen doch lieber erstmal in einen anderen Raum stellen? :/ um dann auch Pflippi wieder raus lassen zu können? hätte halt den Nachteil, dass sich Bonschi und Fettsack dann wieder an einen anderen Raum gewöhnen müssen, und in 2 Wochen dann wieder an den jetzigen..bis sie dann endlich auch raus dürfen. Außerdem ist im anderen Raum selten jemand, da ich und mein Freund beides Informatiker sind und die Computer in dem Zimmer stehen, in dem im Moment beide Käfige sind.. aber da könnte man zur Not mit Laptop nachhelfen, nur ist dann eben immer einer alleine - außer mein Freund und ich setzen uns halt getrennt voneinander in verschiedene Räume. Für uns nicht ganz so schön, aber die Birdies sind hier wichtiger. Oder ist es vielleicht sogar ganz gut, wenn die Vögel erstmal ankommen können, ohne dass immer wieder Menschen da sind? Ich weiß da leider echt nicht, was das Beste ist.
    danke!


    Arzt im Tierheim ist die ersten 14 Tage kostenlos inklusive, aber der Weg dauert halt eine Stunde, und dann nochmal eine Stunde zurück.. würde ich den kleinen nicht sehr gerne nochmal aufzwängen, wenns nicht sein muss. Die haben jetzt erstmal genug hin und her gehabt.. oder meinst du, das was ich beschrieben habe, ist "akut genug" um sofort untersuchen lassen zu sollen?


    Postleitzahl wäre die 22459, im Norden Hamburgs - Niendorf.

  • Die Vögel jetzt noch räumlich zu trennen wäre witzlos....Du kannst sie genausogut zusammen lassen. Tröpfcheninfektion...naja, bei aller liebe, die TÄ ist nicht vogelkundig.
    Es geht bei der Quarantäne um ganz andere Krankheiten, die durch Gefiederstaub übertragen werden können.
    Danke für Deine Postleitzahl...hoffe hier im Forum meldet sich jemand bei dir und nennt Dir einen wirklich vogelkundigen Arzt.
    So von den Fotos her sehen die Vögel nicht akut krank aus. Die grüne Henne hat aber auf jeden Fall ein Problem, sonst würde sie nicht so auf der Schaukel hängen. Entweder setzt ihr das Lipom so sehr zu oder sie hat Arthrose.....oder eine Fehlstellung der Gelenke.
    Um das abzuklären braucht es einen vogelkundigen Tierarzt.
    Könntest Du ihr derweil ein Sitzbrettchen (aus Holz oder Kork) anbringen? Das könnte ihr etwas Erleicherung verschaffen.
    Zum Futter: es kann sein, dass die beiden bisher nur Knabberstangen bekommen haben und darum nicht an das normale Körnerfutter wollen. (Oder sie wurden vom Tisch ernährt. Das weiss man ja bei Abgabewellis immer nicht)
    Das sie mehrere Tage nicht gefressen haben, kann ich mir ehrlich gesagt nicht so recht vorstellen. Wellis bauen sehr schnell ab...und nur drei Tage ohne Futter und sie sind verhungert.
    Kann es sein, dass sie heimlich was fressen? Das machen Wellis ja in einer neuen Umgebung recht oft. Genauso mit Trinken. Hast Du mal leere Spelzen auf dem Boden gefunden...? Das wäre ein Hinweiss fürs heimliche Fressen.


    Zum Thema menschliche Gesellschaft. Die beiden sind ja schon 9 Jahre alt. Die sind an Menschen gewöhnt...die brauchst Du nicht allein lassen. Ich denke, das kriegen die beiden auch mit Eurer Gesellschaft hin.


    Du hast die beiden als "Päärchen" bekommen...das heißt nicht, dass sie auch verpaart sind. Wellis suchen sich ihren Partner aus und wenn sie einen vorgesetzt bekommen, der nicht ihren Ansprüchen genügt, dann werden sie (bestensfalls) gute Kumpels, aber nicht zwingend ein Paar.

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