Diskussion: Sind hohe Kaufpreise ein Beitrag zum Tierschutz? Was meint ihr?

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  • Liebe Fories,

    gerade jetzt im Vorfeld der Weihnachtszeit und während der Corona-Einschränkungen boomt der Tierkauf.


    Dabei stellen sich folgende Fragen:

    Welchen Einfluss hat der zu zahlende Preis beim Tierkauf?

    Hält ein hoher Kaufpreis Leute von Spontankäufen ab oder animiert er zusätzlich, "sich ein teures Tier als Prestigeobjekt zu gönnen"?

    Wirkt ein teurer Preis als "Anreiz" auf Vermehrer und vermehrt das Tier-Elend?


    Ich freue mich auf eine spannende Diskussion!

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  • Super Thema! :thumbsup:


    Ich finde, dass Kleintiere zu billig sind und viel mehr kosten sollten.
    Dabei rede ich nicht von einer Erhöhung von ursprünglich 20/30 Euro auf 50-80 Euro.
    Nein, ich würde die Preis gleich mal auf über 500 Euro ansetzen.
    Das hält ganz sicher von Spontankäufen ab.
    Denn so lange ein Kleintier billiger ist als ein teures Kinderspielzeug, wird, meiner Meinung nach, zu schnell zum Kleintier gegriffen. Da tut dann auch die "Entsorgung" nicht so weh, wenn das Kind kein Interesse mehr hat.

    Tier als Prestigeobjekt: Ja, gibt es ganz sicher. Aber das sind dann keine Kleintiere. Das ist dann ne Dogge, ein Kampfhund, ein Pferd, eine Raubkatze ein handaufgezogener sprechender Papagei usw. Und die liegen von Haus aus in einer Preisklasse, die Spontankäufe, zumindest für Otto-Normal-Geringverdiener, ausgeschlossen sind.


    Die Einstellung zu Lebewesen und das Verantwortungs- und Mitgefühl ihnen gegenüber ist für mich eine andere Sache. Da gibt es sicher in allen Schichten solche und solche Menschen. Und das sehe ich nicht im Zusammenhang mit dem Preis eines Tieres.

    Aber der geringe Preis könnte dazu führen, dass Menschen mit geringerem Mitgefühl einem Lebewesen gegenüber sich ein Tier schneller/leichter beschaffen können und damit Schindluder treiben.


    Leider gibt es Kleintiere, die sich relativ leicht vermehren lassen...und das würde bei einem hohen Verkaufswert wiederrum Menschen dazu anregen, in die Vermehrung einzusteigen und sich ihr geringes Einkommen aufzubessern....und das ohne Rücksicht auf die Zuchttiere.


    Ich würde mich freuen, wenn von höherer Stelle der Vermehrung von Kleintieren ein Riegel vorgeschoben wird. Mit einem Verbot für Privatpersonen Tiere zu vermehren. Es sollten Zuchtgennehmigungen erteilt werden, nach eingehender Prüfung der Verhältnisse und des Fachwissens (und das nicht nur einmalig...sondern in unregelmäßigen Abständen sollten die Züchter immer wieder überprüft werden.)
    Für mich dürfte das soweit gehen, dass illegale Vermehrung bestraft würde.


    Das ist meine persönliche Wunschvorstellung... die sicher nicht umgesetzt wird. Wahrscheinlich auch nicht in den nächsten 20 Jahren.

    Kleintiere sind eine Ware und der Besitzer kann damit tun und lassen was er will. Das ist die (oftmals traurige) Realität...

    Was Tierschützer tun ist in der Regel ein Kampf gegen Windmühlen...und die wenigen Tier, die aus schlechter Haltung gerettet werden, sind ein Tropfen auf dem heißen Stein.

    Ich finde es aber wert, diesen Kampf zu kämpfen...denn wie heißt es so schön: Steter Tropfen höhlt den Stein.

  • Ich sehe es wie Cockatoo.


    Als ich Kind war, wurden einem Schildkröten auch hinterher geschmissen. Heute kosten die richtig Geld. Das allein ist ein Zeichen, dass das Tier etwas Besonderes ist. Und verhindert eventuell einen undurchdachten Kauf.


    Ich wünsche mir auch, dass Züchter wieder eine Erlaubnis brauchen, damit Geldverdienen nicht zu Lasten des Tierewohls geht.

  • Ich bin bei diesem Thema mit meiner Meinung noch sehr gespalten.

    Vielen Dank für die Diskussion :thumbup:.


    Leider habe ich da keinen guten Lösungsvorschlag. Nur die Preise enorm zu erhöhen, würde auch bedeuten, dass sich viele Tierliebhaber kein Haustier mehr leisten können und das wäre meines Erachtens schlecht. Tiere wirken sich bei richtiger und verantwortungsvoller Haltung sehr positiv auf den Menschen aus. Kleine Kinder, die mit Tieren aufwachsen, lernen von klein auf Verantwortung zu übernehmen und auch einen treuen oder lustigen Freund zu haben oder auch einen Tröster, dem man alle Sorgen erzählen kann. Oberste Verantwortung liegt natürlich bei den Eltern. Alleinerziehende, Geringverdiener, Arbeitslose usw. könnten sich dann kein Haustier mehr leisten. Das finde ich auch nicht in Ordnung. Viele Haustiere geben ihrem Menschen festen Halt und eine feste Struktur in einem vielleicht einsamen oder schwierigen Leben. Soll man solche Menschen durch eine Preiserhöhung bestrafen, nur weil es Idioten gibt? Nein, die gibt es in jeder Einkommensschicht.


    Die Züchter sollten streng kontrolliert werden und ohne Erlaubnis geht überhaupt nichts. Verkäufer von Lebewesen sollten eine gute fachliche Ausbildung haben und den Käufer über eine verantwortungsvolle und artgerechte Tierhaltung aufklären. Gewinnoptimierung sollte bei Lebewesen niemals von Bedeutung sein.

  • Ich bin auch immer wieder erstaunt, dass jeder einfach züchten kann. Da sollte Kenntnis und Wissen dahinter stehen. So wird ein Tier wirklich oft nur noch zur Sache. Ist das Tier dann auch noch günstig, kommt es doch oft zur Aussage: Warum zum Tierarzt, neu ist billiger.


    Und gute Züchter kümmern sich um ihre Tiere, gehen zum Tierarzt, gutes Futter... Das kostet und deswegen sollte auch das "Produkt" Tier angemessen Geld kosten.

    Was angemessen ist? Jedenfalls keine 10-20 Euro. Soviel bezahlt man hier beim "Züchter".


    Ich wäre wieder dafür, dass jeder, der Tiere zum Verkauf anbietet und selbst züchtet, vom Amtstierarzt eine Bescheinigung braucht.


    Leider gibt es ja überall schwarze Schafe (Welpenmafia und Co.). Da sollte man dann rigoros die Finger von lassen. Auch wenn einem das Tier furchtbar leid tut, es werden weitere folgen. Da bestimmt die Nachfrage die "Zucht".

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